188 Route 3.JERUSALEM. Das Harâmsind
(vgl.
S.
126).
Ebenso
sieht
man
18,6m
vom
Thore
entfernt
gegen
Norden
eine
alte
Säule
in
der
Mauer.
Weiterhin
120m
von
der
südlichen
Mauer
an
beginnt
die
Bauart
der
Gallerie
sich
zu
verändern,
und
der
obere
Theil
wird
moderner.
Wir
werden
später
noch
die
Aussenseite
zu
betrachten
haben
(s.
S.
195).
Wir
steigen
nun
wieder
zur
Harâm-Area
hinauf
und
verfolgen
unsern
Weg
nach
Norden.
Die
Mauer,
welche
rechter
Hand
den
heutigen
Tempelbezirk
einfasst,
ist
durchaus
modern.
Etwas
weiter-
hin
finden
wir
rechts
eine
Treppe,
mittelst
welcher
wir
auf
die
Mauer
hinaufsteigen
können.
Die
Aussicht
über
das
Josaphatthal,
welches
mit
seinen
Gräbern
zu
unsern
Füssen
liegt,
und
auf
den
Oelberg
gegenüber
ist
herrlich.
Wir
finden
hier
einen
Säulenstrunk,
der
horizontal
gelegt
über
die
Mauer
hinausragt.
Wenn
beim
jüngsten
Gericht
die
Posaune
ertönt,
so
versammeln
sich
nach
muslimischer
Sage
(S.
223)
die
Menschen
Säulenstrunk
aus
wird
dann
ein
dünnes
Drahtseil
gespannt
und
am
gegenüberliegenden
Oelberg
befestigt.
Hier
wird
Jesus,
dort
gegenüber
Mohammed
zu
Gericht
sitzen.
Ueber
dieses
Seil
muss
jeder
Mensch
dem
Fall
behütet
und
können
schnell
wie
ein
Blitz
darüber
hin-
wegeilen,
die
Bösen
aber
fallen
in
den
Abgrund,
in
den
Höllen-
schlund
(vgl.
S.
99).
Diese
Brücke
kommt
übrigens
schon
in
der
altpersischen
Weiter
nach
Norden
fortschreitend,
gelangen
wir
zum
goldenen
Thore,
das
von
jeher
das
einzige
der
Ostseite
gewesen
zu
sein
scheint.
Aus
Ezechiel
44,
1,
2
könnte
man
beinahe
schliessen,
dass
das
Thor
der
Ostseite
schon
in
alter
Zeit
stets
geschlossen
war.
Wir
haben
ferner
aus
der
Apostelgeschichte
3,
2
Kunde
von
einer
ϑύρα
ὡραία,
porta
speciosa,
schöne
Pforte,
nach
welcher
die
Heilung
des
Lahmen
verlegt
wird.
Jedenfalls
hat
die
Tradition
sich
der
Sache
bemächtigt,
und
man
verlegte
diese
Wunderthat
hier-
her,
weil
dieses
wohl
das
einzige
noch
sichtbare
alte
Thor
im
Osten
des
Tempels
war;
später
wurde
durch
Missverständniss
aus
ὡραία
im
Lateinischen
aurea;
daher
der
Name
„goldenes
Thor“.
Die
An-
lage
des
Thores,
wie
wir
es
jetzt
vor
uns
haben,
datirt
frühestens
aus
dem
5.,
wahrscheinlich
erst
aus
dem
6.
Jahrhundert
nach
Christus,
und
es
ist
überhaupt
noch
fraglich,
ob
das
Thor
je
als
solches
gedient
hat,
oder
nicht
bloss
in
dieser
Form
zum
Andenken
an
jenes
Wunder
so
gebaut
worden
ist.
In
der
Aussenmauer
südlich
ist
ein
ganz
kleines
Thürchen,
das
wohl
den
Fussgängern
diente
und
durch
einen
nun
verschütteten
Gang
(man
sieht
noch
den
Eingang)
in
das
Innere
des
Thorwegs
einmündete.
Anderseits
hat
aber
die
goldene
Pforte
viel
Aehnlichkeit
mit
dem
Doppelthor
der
Südseite
(S.
186),
und
wir
dürfen
ungefähr
hierhin
die
Pforte
„Susan“
des
alten
Tempels
setzen.
Noch
von
Heraclius
wird
be-
richtet,
dass
er
629
hier
eingezogen
sei.
Die
Araber
später
das
Thor,
und
noch
heute
geht
die
Sage,
dass
einstmals
an